Hunde dürfen sich niemals an der Leine begrüßen, weil Sie dann nicht richtig kommunizieren können.
Die Aussage, dass man Hundekontakte an der Leine niemals zulassen sollte, weil die Hunde aufgrund der Leine nicht richtig kommunizieren können, ist teilweise richtig – aber es gibt Nuancen.
Warum Hundekontakte an der Leine problematisch sein können:
- Begrenzte Körpersprache und eingeschränkte Bewegungsfreiheit: Die Leine schränkt die natürliche Körpersprache und Bewegungsfreiheit der Hunde stark ein, besonders dann wenn die Leine kurz ist und vom Hundehalter auf Spannung gehalten wird. Hunde zeigen normalerweise ihre Absichten durch Bewegungen des gesamten Körpers, wie Ausweichen, Annähern, Bögen laufen oder Abwenden. An der Leine können sie oft nicht diese „gesunde Distanz“ einhalten oder flexibel reagieren, was schnell zu Missverständnissen unter fremden Hunden führt.
- Leinenbedingte Anspannung und Konflikte: Viele Hunde stehen unter Spannung, wenn sie an der Leine sind. Die Leine kann bei einer Begegnung für den Hund wie eine zusätzliche Begrenzung wirken, die ihm die Möglichkeit nimmt, sich bei Bedarf zurückzuziehen. Dies führt oft zu einem Gefühl der „Gefangenschaft“ und kann entweder zu Überreaktionen, zu Angst oder zu Angriffsverhalten führen, weil der Hund sich eingeschränkt fühlt.
- Verstärkte Reaktivität: Hunde neigen an der Leine eher zu reaktivem Verhalten, weil sie sich „eingesperrt“ und weniger selbstbestimmt fühlen. Das kann zu übermäßigem Bellen, Anspringen oder sogar Schnappen führen, selbst wenn die Absicht an sich freundlich ist. Diese Reaktionen entstehen oft aus Frustration oder Unsicherheit.
Wann Hundekontakt an der Leine dennoch möglich sein kann:
Es gibt Situationen und Bedingungen, in denen Hunde an der Leine trotzdem guten Kontakt haben können –
Sind beide Hundehalter mit einem Leinenkontakt ihrer Hunde ausdrücklich und nach eindeutiger vorheriger Absprache einverstanden sollten nachfolgende Punkte beachtet werde:
Beide Hunde sind ruhig, stehen entspannt an der Leine stehen und passen sich an die jeweiligen Signale des anderen an.
Beide Besitzer sollten die Leinen unbedingt locker halten und den Hunden Raum für die freie Kommunikation geben.
Möchte ein Hund raus aus dem Kontakt, sollte er das unbedingt sofort können.
Die Halter müssen genau die Körpersprache der Hunde kennen, sie lesen können und genau darauf achten und jederzeit bereit sein, die Hunde sanft voneinander wegzuführen.
Fazit: Es ist ratsam, Hundekontakte an der Leine eher zu vermeiden, da die Leine die Kommunikation erschwert und oft zu Missverständnissen führt. In kontrollierten und ruhigen Situationen kann ein Kontakt NACH ABSPRACHE an der Leine jedoch funktionieren, wenn beide Hunde entspannt und ihre Körpersprache „lesbar“ ist. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Hunde aus unterschiedlichen Gründen generell nicht von der Leine abgemacht werden dürfen aber Hundekontakte wirklich mögen und haben sollen.