Ein Hund, der Menschen anspringt, ist respektlos.

Hundebegrüßung

Ein Welpe begrüßt seine Mutter in der Regel durch freudiges Belecken ihrer Mundwinkel. Dieses Verhalten stammt von den Wildhunden ab, bei denen die Mutter jagen geht und den Welpen in Ihrem Magen Futter mit nachhause bringt. In dem die Welpen die Mundwinkel der Mutter belecken, lösen sie in ihr einen Reiz aus, das Futter hervorzuwürgen um es den Welpen zu geben.

Herkunft des Anspringens:

  1. Natürlicher Begrüßungsinstinkt: Welpen begrüßen ihre Mutter oft, indem sie ihre Mundwinkel belecken, was ursprünglich bei wilden Hunden und Wölfen dazu dient, das Hervorwürgen von Nahrung auszulösen, welche die Mutter von der Jagt im Magen für die Welpen transportiert. Dieses Verhalten hat seine Wurzeln im Überleben und ist für Welpen eine natürliche Art, Nähe und Fütterung zu sichern. Wenn Hunde dieses Verhalten bei Menschen zeigen, ist es nicht „respektlos“ gemeint, sondern eher ein Überbleibsel dieser ursprünglichen Begrüßungsform, um Aufmerksamkeit und Nähe zu erlangen.
  2. Übertragung auf Menschen: Da Hunde Menschen als soziale Partner betrachten, übertragen sie diese Begrüßungsgesten oft auf uns. Das Hochspringen ist ein Versuch, in Mundnähe zu kommen und Nähe zu schaffen, ähnlich wie sie es mit der Mutter oder anderen Familienmitgliedern tun würden. Der Hund verfolgt dabei keinen Gedanken an „Respektlosigkeit“; er zeigt lediglich eine ihm angeborene Form der Begrüßung.
  3. Instinkt und Anpassung: Während Welpen bei der Mutter durch das Belecken einen bestimmten Reiz auslösen, möchten Hunde bei uns Menschen Aufmerksamkeit erregen oder eine Reaktion hervorrufen. Das Anspringen ist daher ein Ausdruck von Freude, Erwartung oder Kontaktwunsch, der auf den natürlichen Welpeninstinkt zurückgeht.

Fazit: Ein Hund, der Menschen anspringt, zeigt ein instinktives Begrüßungsverhalten, das ursprünglich aus seiner sozialen Entwicklung und Bindung an die Mutter stammt. Es ist weder respektlos noch ein Zeichen von Dominanz, sondern schlicht ein Überbleibsel aus der Welpenzeit, das sich in seiner Beziehung zu uns als Sozialpartner zeigt.

Indem wir dem Hund alternative Begrüßungsmethoden beibringen, können wir dieses Verhalten sanft umlenken, ohne seine natürliche Ausdrucksweise zu bestrafen oder als respektlos zu interpretieren.

Was kann ich machen um dem Hund freundlich zu verdeutlichen dass dieses Anspringen nicht gewünscht ist?

Die beste Möglichkeit, dem Hund das Anspringen abzugewöhnen, ist es, ein alternatives Verhalten beizubringen. Der Hund lernt auf Signal z.b. sich hinzusetzen oder einfach mit allen 4en auf dem Boden zu bleiben. Um dieses Alternativverhalten zu trainieren, ist es wichtig, es außerhalb der Begrüßung in Ruhe, positiv und Schritt für Schritt aufzubauen. 

Bis er das neue Signal zuverlässig erlernt hat, kann es aber auch durchaus hilfreich und sinnvoll sein, sich einfach bei der Begrüßung zum Tier herunter zu knien, um ihn gar nicht erst hochspringen zu lassen oder ihm zur Begrüßung ggf. ein Spielzeug oder Kauartikel anzubieten, falls er dafür in diesem Moment empfänglich sein sollte. Alles was ihn positiv davon abbringt, am Menschen hochzuspringen hilft dabei sein Verhalten zu „managen“ bis man ihm die neue Verhaltensweise wirklich beigebracht hat.

Ihn einfach ignorieren, wegschubsen oder sich selbst wegdrehen, ist dagegen keine Beziehungsfördernde oder positive Variante der Erziehung. 

Der Hund freut sich, seinen Menschen endlich wiederzusehen und nur weil diesem seine Art die Freude zu zeigen missfällt, was der Hund gar nicht verstehen kann, ohne es gelernt zu haben,muss er den Hund nicht bestrafen, um sein Verhalten zu ändern.

Es gibt immer einen positiven Weg!

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